Langsam beginne ich an mir zu zweifeln, wie funktioniert das hier alles. Ich glaube ich muss meine Menüstrukturierung nochmal durchdenken …
Egal, erste Geschichte und die momentan kürzeste in meinem überschaubaren Sortiment. Hintergrund ist, dass ich neulich mit meiner besten Freundin über Beziehungen und das Single-Dasein gesprochen habe und wir uns einig waren das man in Single den Luxus von ziemlich viel freier Zeit für Hobbys und sich selbst hat. Dann habe ich mir überlegt wie „toll“ es wäre ein Familienvater zu sein und was dann von der Freizeit noch übrig bleibt. Die Geschichte hat durchaus Humor und leidgeplagte Eltern könnten sich eventuell In der Rolle des Erzählers wiederfinden. los gehts
Als Familienvater ist dann Schluss mit Lustig
4:30 – geweckt vom verfressenen Kater, der mit Anlauf mitten in die Kronjuwelen hüpft
5:00 – geweckt von hyperaktiven Kindern, der Kater war mir dann irgendwie lieber
5:30 – Duschen und Zähneputzen, Mutti hat Spätschicht und schlummert seelenruhig weiter
6:00 – Frühstück für drei hyperaktive Plagen, ich denke nur an den Whisky im Schrank
6:30 – Der Kampf mit der morgendlichen Zahnbürste, Brotbüchsen nicht vergessen – wer hat nochmal welche Allergie?
7:00 – Alle ab in den hässlichen geleasten Minivan und nacheinander nach dem TSP Prinzip in der Schule abliefern. Die Benjamin Blümchen CD läuft auf Endlosschleife, lautlos spreche ich den auswendig gelernten Dialog nach.
8:30 – Katastrophenalarm: ein Server ist abgeschmiert. Ich rechne mir die Chancen aus mit der Liebsten abends zusammen zu sitzen, Ich komme auf 0.0 Prozent und mache mir einen Kaffee und stelle mir vor es wäre Whisky.
17:00 – Die Azubis dürfen das Server-Debakel ausbaden und ich die Brut abholen.
18:00 – Madam sitzt in der Badewanne und lackiert sich die Nägel, ich muss Kochen.
18:30 – Maultaschensuppe, bemerkt meine Liebste leicht angewidert
19:00 – Hausaufgaben, nach der Kochaktion bin ich wieder der Doofe, ich versuche mich zu erinnern was ich vor fünfundzwanzig Jahren im Matheunterricht gemacht habe, während die mittlere mich mit Fragen löchert. Am Ende google ich die Lösung.
20:00 – Spielzeit, ich verfluche mich für meine Einstellung, dass erst im Teenyalter Rechner und Smartphones für die Brut angesagt sind und denke mir lustige Stimmen für die Plüschtiere aus.
21:00 – Mutti ist spontan mit ihren Freundinnen Tanzen gegangen, morgen hat sie frei und plant schon Wellness pur und ich darf 43 Access Points in die Wand schrauben und die Brut bei Laune halten.
21:30 – Zähneputzen für alle, die Kinder gurgeln mit Wasser ich mit Wodka.
22:00 – ich sitze auf der Couch und zappe durch die Kanäle, die Whiskyflasche ist mein neuer bester Freund.
01:30 – Ich wache auf weil die kleinste Alpträume hat. Im Halbsuff krache ich mit dem kleinen Zeh in den nächsten Schrank, jetzt bin ich zumindest wach – das restliche Haus auch.
ENDE